Der Mann
(c) Baares 1996
Hörprobe
unten an der ecke auf der straße liegt
ein mann
und ich kann nicht erkennen,
ob er lebt, oder ist er tot
ist er nun tot oder bloß ein verkannter
simulant,
mit dem kopf an die wand gerannt,
der zu sterben droht
eine frau mit ‘ner horde dicker kinder kommt
vorbei,
sind’s die gene, war’s der brei
und jetzt auch noch das geschrei,
das den mann, der dort vereckt,
weckt und erschreckt springt er auf,
nimmt die beine in die hand und rennt
mit dem kopf an die wand
neu, super, schön, sofort
mit dem traum von reiner haut
wird hier aufgebaut,
was man idealerweise kalorienarm verspeise,
wie den trend erkennt,
ihn beim namen nennt,
doch das blatt voller moden
segelt neben ihm zu boden,
was den mann, der dort vereckt,
weckt und erschreckt springt er auf,
nimmt die beine in die hand und rennt
mit dem kopf an die wand
unten an der ecke auf der straße liegt
ein mann,
der die welt um ihn herum nicht ertragen
kann.
unten an der ecke nimmt das leben seinen
lauf,
doch den mann an der ecke regt das gar nicht
mehr auf
um ihn ‘rum fährt der verkehr
mit immer mehr breiten reifen
dicke rohre, bunte streifen
und sie fahr’n vorbei
und sie zieh’n ihre kreise
in einer weise, die den mann, der dort verreckt,
weckt und erschreckt springt er auf,
nimmt die beine in die hand und rennt
mit dem kopf an die wand
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